Vereinsgemeinschaft Kalldorf Kalldorf, den 17.11.2025
Wilfried Gerkensmeier -Vorsitzender –
“Erinnern für die Zukunft: Bewegende Worte zum Volkstrauertag in Kalldorf“
Kalldorf: Mit einer eindrucksvollen und persönlich gefärbten Ansprache hat Andrea Holzmeier-Böke beim diesjährigen Volkstrauertag in Kalldorf die Bürgerinnen und Bürger tief bewegt. In ihrer Rede spannte sie den Bogen von den Erlebnissen ihrer eigenen Vorfahren über die Schrecken der beiden Weltkriege bis hin zu den aktuellen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten.
Ausgangspunkt ihrer Worte war ein Karton mit alten Zigarrenkisten, gefüllt mit Erinnerungsstücken ihrer Großmutter – Fotos, Feldpostkarten und ein Kriegsgebetbüchlein ihres Urgroßvaters, der im Ersten Weltkrieg an der Ostfront diente. Anhand dieser persönlichen Zeugnisse schilderte sie eindrücklich, wie nah Krieg und Leid in vielen Familienbiografien bis heute verankert sind. Auch die Geschichte ihres ostpreußischen Großvaters, der Flucht, Verlust der Heimat und politische Repressionen erlebte, verdeutlichte das Ausmaß der europäischen Kriegstragödien im 20. Jahrhundert. Sie erinnerte daran, dass sich ähnliche Schicksale in nahezu jeder deutschen Familie finden – eine Erbe das mahnt, Verantwortung zu übernehmen.
Die Namen der gefallenen Männer auf den Gedenktafeln seien ein Sinnbild für eine Vergangenheit, die Verpflichtung für die Gegenwart und Zukunft bedeute. Der Volkstrauertag, so betonte sie, sei heute wichtiger den je: „In Zeiten, in denen Toleranz und Menschlichkeit rasant an Bedeutung verlieren, müssen wir uns bewusst machen, dass Krieg niemals eine Lösung sein darf.
Mit Blick auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern rief sie dazu auf, allen Opfern von Krieg, Terror und Flucht zu gedenken – über nationale Interessen hinaus.
Zum Abschluss zitierte sie einen Vers aus der Bergpredigt, der sie seit Kindheitstagen begleitet: “ Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Dieser Satz sei aktueller denn je. Er fordere jeden Einzelnen dazu auf, aktiv für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten.
Mit diesen Worten übergab sie an Pfarrer Rainer Labie, der die Totenehrung vornahm – Ein würdevoller Abschluss einer bewegenden Gedenkfeier.
