Nicht nur reden – machen!
07.09.2020 09:24
Heidi Lagemann informiert sich über das Engagement der Kalldorfer Vereinsgemeinschaft
Unter dem Motto „Natur und Klima“ stand ein sehr informativer Nachmittag, zu dem Erhard Arning und der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft Wilfried Gerkensmeier, gleichzeitig SPD-Ratsmitglied, Heidi Lagemann eingeladen hatten, um ihr ein aktuelles Bild der langjährigen Aktivitäten in diesem Bereich zu zeigen.
Denn: wie gut Kommunalpolitik ist, entscheidet sich in den Dörfer und mit der Dorfgemeinschaft, die die verschiedenen Projekte und Herausforderungen bereit ist anzugehen.
Bereits am Dorfgemeinschaftshaus Engels Hof erkennt man sofort, mit wie viel Liebe zum Detail sich die Vereinsgemeinschaft um Wilfried Gerkensmeier um das Anwesen kümmert: eine neue Rundbank unter der alten Linde, gepflegte Außenanlagen, das Backhaus und der kleine Spielplatz ist generalüberholt.
Ein besonderer Schwerpunkt der Rundfahrt war das Thema Bodenerosion durch Wasser und Wind, ein ernstes Problem in Kalldorf mit seinen vielen steilen Hängen, mit dem sich der Ortsverein seit Jahren beschäftigt. So wurden in den letzten Jahren gezielt Auffangbecken an den prägnanten Stellen ausgehoben, um bei Starkregen die Wassermassen von den Feldern so weit zu beruhigen, dass sich der mitgeführte Boden absetzen kann und schlimmere Schäden verhindert werden. Die Gräben rund um das Dorf wurden ausgebaggert und der ausgehobene Mutterboden wieder auf die Felder aufgetragen. Heckenpflanzungen mit Blühstreifen quer zum Hang können bereits einen Teil des Wassers binden. Auch diese werden von der Vereinsgemeinschaft regelmäßig geschnitten. Hier bieten sich außerdem Nistplätze für zahlreiche Vogelarten und Lebensraum für Insekten.
Die Sturmschäden der vergangenen Jahre sind zum Großteil wieder aufgeforstet und erholen sich allmählich. Das Naturschutzgebiet „Weinberg“, das seit mehr als 20 Jahren eine Ausgleichsfläche des Kreises Lippe ist, ist mit seinen Hecken, den Wäldchen und Wiesen ein echtes Kleinod.
Viele Rundwege, von vielfältigen Obstbäumen und weiteren Blühstreifen gesäumt, führen durch die Natur. Von den Anhöhen hat man eine traumhafte Aussicht auf das Weserbergland. Hier gibt es unterwegs dank der Vereinsgemeinschaft zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen.
Zurück im Dorf fallen in einer älteren Siedlung die frisch renovierten Häuser und zahlreichen Bauprojekte ins Auge. Hier hat in den letzten Jahren ein Generationenwechsel stattgefunden bei dem die Häuser mit z. T. erheblichen Investitionen modernisiert wurden und noch werden. Selbst in den Außenbereichen werden Häuser, die lange Jahre dem Verfall preisgegeben waren, mit viel Liebe wieder hergerichtet.
Mit Info-Tafeln an besonderen Stellen und Bauwerken, wie z. B. den Flachsrotten oder der alten Ölmühle möchte die Dorfgemeinschaft die Geschichte des Ortes lebendig halten.
Ein weiterer zentraler Punkt im Dorf ist der Sportplatz. Nach der Sanierung konnte in dieser Woche der erste Schnitt der neuen Rasenfläche durchgeführt werden.
Auch auf dem Friedhof sind Neuerungen erkennbar. So hat sich Ratsherr Gerkensmeier mit der Aufstellung eines Kolumbariums und dem Anlegen von Urnengräbern unter Bäumen für alternative Bestattungsformen stark gemacht.
Nahe dem Zieglerdenkmal, das zum 100. Bestehen des Zieglervereins in der jetzigen Form hergerichtet wurde, hängt ein Schild mit der Aufschrift „Dorf mit Zukunft“. Bei so einer aktiven Gemeinschaft kann ein Ort mit Zuversicht und Optimismus nach vorne blicken!
Hecken und Blühstreifen Am DGH