Hans- Dieter Bähr ist Kalldorfs Seismograph.

Hans- Dieter Bähr ist Kalldorfs Seismograph.
Er spürt den Veränderungen nach und dokumentiert sie

Unsere Dörfer unterliegen seit Jahrzehnten starken Veränderungen. Viele landwirtschaft- und  handwerklichen Betriebe mussten aufgeben    Die Geschäfte der Grundversorgung sind längst Geschichte.

Hans-Dieter Bähr, vor Jahren nach Kalldorf zugezogen  und mittlerweile Mitglied in mehreren Vereinen, kümmert sich im Arbeitskreis “Zukunft“ um die Veränderungen im Dorf. Dabei geht sein Blick weniger  nach rückwärts, eher nach vorne. Er ist quasi der Seismograph, der auf die Veränderungen reagiert.
In seinem Bericht an die Vereinsgemeinschaft stellte er fest, dass es bei der Infrastruktur nicht nur Verluste gibt. In den vergangenen Jahren haben sich eine ganze Reihe neuer Handwerksbetriebe angesiedelt, Landwirte haben sich umgestellt, zahlreiche Dienstleister ( z.B. Tagesmütter, Forstdienste, Reisebüro oder Nadelstudio) haben sich niedergelassen. Dass Kalldorf heute eine deutlich vielfältigere Infrastruktur hat als früher, ist aber bei den Kalldorfern noch nicht richtig angekommen. Der Verlust des Lebensmittelgeschäftes überdeckt noch alles.
Hans -Dieter Bähr dokumentiert auch die Leerstände im Dorf- auch ein sicheres Zeichen für das Sterben der Dörfer. Seit 2003 wird Buch geführt. Seitdem sind 75 Häuser leer gefallen. Bis Sommer 2019 sind 64 an neue Besitzer verkauft, allein 6 in diesem Jahr. „Ich bin überrascht“, so Bähr, „dass im Immobilienmarkt so viel Bewegung ist. Das hängt damit zusammen, dass es uns gelungen ist, dass das Thema im Dorf diskutiert wird.“
Wir haben noch immer eine negative Einwohnerbilanz, obwohl wir seit einiger Zeit mehr Zuzüge als Wegzüge haben. Die Bilanz Geburten/Todesfälle ist negativ. Der Einwohnerverlust konnte aber deutlich abgebremst werden.
Im Augenblick gibt es 5 Leerstände (Todesfälle, Pflegeheim).

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