SPD-Ortsverein Kalldorf Kalldorf, den 20.03.20
Pressenotiz
Kalldorf: Was sich nach dem Kriege im Bereich des Verhältnisses Arbeitnehmer/Arbeitgeber als eine besonders wichtige Neuerung und Grundsatzregelung entwickelt hatte und zum Herzstück der sozialen Marktwirtschaft wurde, ist in Gefahr. Schleichend verabschieden sich Tariflöhne, die Öffentlichkeit nimmt das kaum zur Kenntnis. Betroffen sind allerdings immer mehr Arbeitnehmer.
Denn: Für immer weniger gilt in Deutschland ein Tarifvertrag. Tarifflucht und Lohndumping sind an der Tagesordnung. Es reicht, wenn der Arbeitgeber aus seinem Verband austritt und den Tarifvertrag kündigt. Millionen von Arbeitnehmern müssen mit Niedriglöhnen oder Mindestlöhnen auskommen. Immer mehr Arbeitnehmer haben immer weniger Geld in der Tasche, um ihre Familien zu
ernähren, Rechnungen und Mieten zu bezahlen. Das Heer am unteren Ende der Lohnskala schwillt an. Welche Folgen das für die Renten und die Rentner hat, ist allgemein bekannt: Wer wenig verdient, dem bleibt die Armut auch im Alter erhalten.
Was kann die Kommunalpolitik tun? Nicht viel, aber einiges doch:
Die Gemeinde sollte bei Ausschreibungen streng darauf achten, dass nur Angebote von Firmen, die Tariflohn bezahlen, berücksichtigt werden. Darauf ist schon bei der Ausschreibung hinzuweisen. Es kann und darf nicht sein, dass wir Firmen, die tarifflüchtig sind und sich damit Vorteile gegenüber ihren tariftreuen Mitbewerbern verschaffen, auch noch unterstützen.